Klavier und Orgel gleichermaßen souverän zu beherrschen – dies ist eine Fähigkeit, die der charismatische Pianist und Organist Hans-Dieter Meyer-Moortgat zu äußerster Reife entwickelt hat. Die Möglichkeit, während eines Konzertes auf beiden Instrumenten meisterhaft zu musizieren, versetzt ihn in die Lage, komplexe musikalische Zusammenhänge zu gestalten.
Ist das Klavier wie geschaffen dafür, Phrasierungen und Gliederungen kristallklar ans Licht zu bringen, so erweckt Meyer-Moortgat an der Orgel mit ihrer dynamischen Bandbreite den Eindruck, als könne er mit seinem Spiel ein ganzes Orchester ersetzen.
Bei Konzerten ist es ihm wichtig, einen engen Kontakt zu seinen Zuhörern herzustellen, damit die Energie und der Prozess des Gestaltens, des Musizierens spür- und sichtbar werden. Sein Spiel ist äußerst suggestiv, und es zieht die Hörer in den Bann eines inneren Verstehens.
Die Aufnahmen zu diesem Album erfolgten in Meyer-Moortgats eigenem Konzertsaal an dem 3,08 m langen Fazioli-Konzertflügel und einer viermanualigen Digitalorgel. Diese beiden Instrumente sind auf den hier vorliegenden CDs zu hören. Die Digitalorgel ermöglicht die Wiedergabe originaler Pfeifenorgeln, die mittels „Sampling“ elektronisch „geklont“ wurden. So erklingen hier folgende zwei berühmte Orgeln:
die Cavaillé-Coll-Orgel aus der Kathedrale in Caen mit 54 Registern (hier mit den Werken von Boëllman, Franck und Langlais) und die Marcussen-Orgel aus der Lorenz-Kirche in Rotterdam (hier mit den Werken von Bach, Liszt und Hakim). Auch die spezielle Akustik dieser beiden Kirchen ist auf diese Weise authentisch wahrnehmbar, so dass man sie in perfekter Illusion genießen kann.
Hingegen ist das Finale aus Viernes 6. Orgelsinfonie Teil einer 2007 an der Mühleisen-Orgel der Bad Gandersheimer Stiftskirche „akustisch“ durchgeführten Gesamtaufnahme dieser Sinfonie, die 2008 bei SICUS Klassik erschien.
|